Problem mit Ascheglasur

Dies ist das Forum für Glasuren, Dekorprobleme, Oberflächenbehandlung etc.
Antworten
Grisu
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 19. April 2006, 21:12
Wohnort: Frankreich

Problem mit Ascheglasur

Beitrag von Grisu »

Hallo,

kennt vielleicht jemand einen Hersteller oder Verkäufer von Eichen-Asche!

Mein bisheriger Lieferant hat sich zur Ruhe gesetzt und der der es übernommen hat bekommt es nicht in den Griff.
Wenn ich seine Asche wie immer mit Feldspat, rotem Ton und Wasser mische, brauche ich hier die dreifache Menge Wasser, um eine ähnlich flüssige Glasur zu erhalten. Das Schlimmste ist, nach ca. einer Woche Standzeit ist es nur noch ein unglasierbarer Brei.
Was kann ich dagegen machen?

Danke schon mal und viele Grüße aus FR

Ingo (Grisu)
nicht mehr angemeldet

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Hi,
da ich auch einmal mit Eichenasche gearbeitet habe...
Abgesehen von der Sache mit der Konsistenz der Rohglasur, wie ist denn das Brennergebnis? In etwa gleich?
Es besteht die Möglichkeit, dass deine jetztige Asche nicht geschlämmt ist, das würde erklären, wieso sie so aufquillt -
Ich habe übrigens meine Asdche selber hergestellt - kennst du nicht jemanden mit offenem Kamin oder Holzofenheizung?
Dem könntest du doch einiges an Eichenholz sponsern, wenn er dir im Gegenzug verspricht, nur dieses Holz eine Zeit lang zu benutzen und dir die Asche aufzubewahren. So hab ich es jedenfalls gemacht. Diese Asche musst du dann natürlich noch aufbereiten, aber das ist ja nicht so ein Problem?
Viele Grüsse
Ulrike
Grisu
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 19. April 2006, 21:12
Wohnort: Frankreich

Beitrag von Grisu »

Hallo,
danke für die schnelle Antwort.
Das Brennergebnis ist farblich gesehen gleich, das Problem besteht nur darin, dass es unmöglich ist, die Stücke wie gewohnt in die Glasur zu tauchen. Ich konnte die Glasur bis jetzt immer durch einfaches Tauchen und fast nasenfrei in gleichmäßiger stärke Auftragen.
Was meinst Du mit geschlämmt, wenn ich der Asche Wasser zugebe, gut aufrühre und danach siebe, dachte ich geschlämmt zu haben. Oder sollt ich den Brei noch einmal trocknen?
Werde Deine Idee wohl aufgreifen und die Asche selber herstellen müssen! Da ich nur noch 4 Kg gute Asche habe, bleibt mir nicht viel Zeit zum Probieren. Wäre Dir unheimlich Dankbar, Deine gesammelten Erfahrungen übernehmen zu können. Vielleicht kannst Du mir den Herstellungsprozess von A - geschlämmte Asche kurz erläutern.

Viele Grüße
Ingo
Abrasol
Beiträge: 193
Registriert: Samstag 11. März 2006, 14:12
Wohnort: Chiang Mai - Nordthailand

Beitrag von Abrasol »

Ulrike hat's schon richtig erklärt. Man könnte noch ergänzen, dass (wie bei meinen Versuchen auch)neben den Aschepartikeln auch feiner Kohlenstaub sich mit der Zeit voll Wasser saugt. wieso kippst du nicht einfach mehr Wasser dazu?

Es gibt ja beide Methoden, gewaschene und ungewaschene Asche zu benutzen (apropos: das Wörtchen "waschen" ist ja von Asche abgeleitet) - ich hingegen benutze ein Zwischending, " schlampig gewaschene Asche". :shock:

Abhilfe kann z.B. feines Sieben schaffen - da siehst du z.B. ob viel Kohlepartikel (die sind je nach Holzart etwas länglich wegen den Fasern) in der Asche enthalten sind. Aber Achtung, eventuell mindert das die Effekte der Glasur. Sonst versuch doch einfach ein Teil der Asche zu waschen, ein wenig davon reicht ja bereits aus um ein paar Versuche zu machen! Und ja, auch mich würde interessieren ob die Resultate die Gleichen sind - darauf kommt es ja schliesslich an.

Beim Waschen siehst du auch ob sie bereits gewaschen bzw. geschlemmt wurde, wenn's nicht mehr schäumt, und vor allem wenn sich das Wasser nicht mehr "schmierig" anfühlt wenn du mit den Händen in die Brühe greifst...

Viel Glück weiterhin!

PS-1: hatte nicht gesehen dass du bereits geantwortet hast -> wenn die Glasur (bei gleichem Rezept) nicht läuft und tropft, dann deutet alles daruafhin dass die Asche sehr wohl geschlemmt wurde. Vielleicht ist sie nicht so fein gesiebt... :roll:

PS-2: siehe auch den Thread in dieser Rubrik Ascheglasur 1200-1230°C da kannst du meine bescheidenen Erfahrungen nachlesen.
nicht mehr angemeldet

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Hallo Ingo,
Wenn das Brennergebnis in etwa das gleiche ist, so wundert mich das etwas...
Denn wenn dein Problem daher käme, dass die Asche nicht geschlämmt wurde im Gegensatz zu deiner früheren, so müsstest du das auch an einem deutlich niedrigeren Schmelzpunkt deiner Glasur merken. Durch das Schlämmen wäschst du ja die wasserlöslichen Flussmittel aus, zum Beispiel Pottasche. Die, wenn du sie drin lässt, den Schmelzpunkt deutlich erniedrigt.
Ist etwas mysteriös :)
Aber wie auch immer, hier mal was zur Aufbereitung:
Du solltest zunächst die Asche mit reichlich Wasser aufsetzen und kannst dann schon einmal unverbrannte Teile und andere Verunreinigungen wie zum Beispiel Abrasols Hühnerbeine entfernen.
Wenn du dann die Mischung umschüttest, bleiben schwere Bestandteile wie Sand etc. als Bodensatz zurück. Dann siebst du das Ganze ein paar Mal durch, durch immer feinere Siebe, so wie eine Glasur ja auch. Dann lässt du die Brühe sich ein paar Stunden lang setzen und giesst dann vorsichtig das Wasser ab, giesst wieder frisches Wasser dazu und wiederholst das solange, bis das Wasser ganz klar und saber ist. Dieses letztere Vorgehen entfernt die löslichen Alkalien, Pottasche, völlig, und du kannst dir hier überlegen, ob du das möchtest und in welchem Ausmass. Ob oder ob nicht, das wird nicht zuletzt von der Brenntemperatur abhängen, bei der du brennen möchtest: Je niedriger, desto mehr an Alkali würde ich drinlassen.
Bei Temperaturen über 1300 °C würde ich die Asche ganz auswaschen, du hast dann gleichmässigere Ergebnisse und weniger Nadelstiche in der Glasur.
Anschlissend musst du schon das Ganze trocknen, denn wie willst du denn sonst die Gewichtsanteile bestimmen?
Ich würde dir empfehlen, eine möglichst grosse Menge an Asche auf einmal so aufzubereiten - du kannst dich dann eine Zeitlang, so lange du Vorrat hast, auf wirklich gleichbleibende Ergebnisse verlassen.
Wenn deine Rohglasur dann immer noch so sehr quellen sollte, was ich nicht glaube:
Dann würde ich mal versuchen, ganz vorsichtig in Versuchsreihen einen Teil deines Tons in der Glasur zu ersetzen durch Kaolin und Quarz. Also sagen wir mal, einen Teil Ton weglassen und dafür, ich sag einfach mal Pi mal Daumen, diesen Teil ersetzen durch 2/3 Kaolin und 1/3 Quarz. Wenn sie dann nicht mehr gut ausschmilzt, weniger Quarz nehmen. Du kannst auch geglühten Kaolin verwenden. dann steigert sich dieser Effekt noch - deine Glasur wird noch weniger quellfähig.
Also dann -
Viel Erfolg!
Antworten