Hallo,
ich gehöre zu den vielen nicht ausgebildeten Keramikern, aber ich habe in den 70igern Grafik in Hannover studiert und bin dann vor mehr als 10 Jahren in die Keramik abgedriftet. Ich würde mich als lupenreinen Autodidaktin bezeichnen. Ich beschäftige mich natürlich von meiner beruflichen Herkunft eher mit Einzelstücken im plastischen Bereich.
Und natürlich bin ich hier schon lange am Lesen.
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit Textstrukturen auf Ton. Dabei entstanden nun eine Serie großer Platten 40x40 cm 3 cm dick mit Texten darauf. Nun möchte ich diese Platten sicher durch die Brände bringen. Sie trocknen nun schon auf Gipsplatten unter Folie ca 5 Wochen. Wie kann ich sie nun im Ofen schrühen? Muss ich Quarzsand daruntergeben? Oder weiß Jemand zu diesem Thema Rat? Für Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Gruß Orion
Hallo
Re: Hallo
Servus Orion,
erst mal ein kleiner Tip an die lupenreinen Autodidaktin!
Bevor man an grössere Keramikplatten sich ranwagt....erst mal überlegen wie!...aber jetzt Spass beiseite!
Ich hoffe du hast für deine Platten Bauton hergenommen, bzw. Schamotierten Ton!?
Lege die Platten nicht direkt auf die Brennplatten!
5 "Tonböbbel" (ca.2cm Durchmesser) drunter, mit etwas Spucke oder Wasser angefeuchtet, geklebt.
So können sich die Platten gleichmäßiger aufheizen bzw. abkühlen!
Nach dem Brand kannst du sie leicht mit einer Ziehklinge abklopfen.
...und wieder mal die Gewissensfrage: warum überhaupt schrühen?
.....sagt der Baukeramiker!
Gruss Lucian
Lucian
Beiträge: 28
Registriert: Dienstag 3. Juli 2012, 11:10
Wohnort: Schwarzwald
erst mal ein kleiner Tip an die lupenreinen Autodidaktin!
Bevor man an grössere Keramikplatten sich ranwagt....erst mal überlegen wie!...aber jetzt Spass beiseite!
Ich hoffe du hast für deine Platten Bauton hergenommen, bzw. Schamotierten Ton!?
Lege die Platten nicht direkt auf die Brennplatten!
5 "Tonböbbel" (ca.2cm Durchmesser) drunter, mit etwas Spucke oder Wasser angefeuchtet, geklebt.
So können sich die Platten gleichmäßiger aufheizen bzw. abkühlen!
Nach dem Brand kannst du sie leicht mit einer Ziehklinge abklopfen.
...und wieder mal die Gewissensfrage: warum überhaupt schrühen?
.....sagt der Baukeramiker!
Gruss Lucian
Lucian
Beiträge: 28
Registriert: Dienstag 3. Juli 2012, 11:10
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Re: Hallo
Hallo Lucian, danke für die Tipps, ich habe Collet Ton PRGM benutzt, der sehr stark schamottiert ist. Bis dahin also hatte ich noch "gedacht" Schrühen deshalb, weil ich dann als Nachbehandlung die Texte mit Kupferoxid sichtbarer machen möchte. Wie stark, das kann ich auf dunkelbraunem Rohton nicht sehen...Ist er geschrüht wird er heller und ich seh es besser. Bis hierher hab ich auch noch gedacht... Aber dann verließen sie mich, da half auch Denken nicht mehr sondern nur Fragen. Ich hatte Probestücke gemacht siehe Bilder, und da sah ich , dass Manches zulief. Daher wollte ich schrühen. Mit der Platte werde ich so verfahren, wie Du es schilderst.
Gruß Marion
Gruß Marion
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Gruß Orion
Ja, man soll Birnen von der Ulme verlangen. Octavio Paz
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Re: Hallo
Hallo Marion,
soweit alles richtig.
Du solltest aber auch zum Trocknen was unterlegen (Backofenrost o.ä.) und wenn es geht die Platten drehen so dass sie gleichmäßig von beiden Seiten trocknen.
Vergiß nicht VOR dem Schrühen ein Trockenprogramm zu fahren.
In ca. 6 Stunden langsam auf 140 °C aufheizen und 2 Stunden Haltezeit bei 140°C und dann gleich den Schrühbrand hinterher.
Platten dieser Dicke (die ist übrigens gut bei 40 x 40 cm) könnten sich sonst zerlegen
VG
fegora
soweit alles richtig.
Du solltest aber auch zum Trocknen was unterlegen (Backofenrost o.ä.) und wenn es geht die Platten drehen so dass sie gleichmäßig von beiden Seiten trocknen.
Vergiß nicht VOR dem Schrühen ein Trockenprogramm zu fahren.
In ca. 6 Stunden langsam auf 140 °C aufheizen und 2 Stunden Haltezeit bei 140°C und dann gleich den Schrühbrand hinterher.
Platten dieser Dicke (die ist übrigens gut bei 40 x 40 cm) könnten sich sonst zerlegen
VG
fegora
Re: Hallo
Danke Fegora, das habe ich schon gemacht. Ich habe sie gewendet. Das mit dem Rost ist ja auch sehr gut. Es folgen ja noch ein paar Platten. Da kann ich das Lüften beim Trocknen einrichten und der Trockenbrand geht ok. Und nochmals Danke für Eure Tipps.
Herzliche Grüße Marion
Herzliche Grüße Marion
Gruß Orion
Ja, man soll Birnen von der Ulme verlangen. Octavio Paz
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- Beiträge: 137
- Registriert: Donnerstag 18. September 2014, 10:26
Re: Hallo
Hallo Marion
Ich brenne sehr viel auf Sand, so können gerade Platten sich prima bewegen beim Brand. Viel Erfolg, sieht Klasse aus...
Jasmin
Ich brenne sehr viel auf Sand, so können gerade Platten sich prima bewegen beim Brand. Viel Erfolg, sieht Klasse aus...
Jasmin
Re: Hallo
Obwohl ich nicht gerne Sand verwende, mache ich es bei größeren Platten dennoch. Vor ein paar Monaten ist mir eine Platte ( hatte nur 20 cm Durchmesser) heil durch den 1. Brand gekommen (hatte Dreiecksfüßchen drunter), aber dann war ich mit der Glasur nicht ganz zufrieden, habe nachgepinselt und beim 2. Mal brennen, wieder auf den Dreiecksfüßchen, geht das Ding kaputt, bricht einfach mittendurch. Ein schnellgetöpferter Ersatz, der aus Zeitgründen noch nicht mal lange trocknen konnte, auf Sand gebettet, kam wunderbar durch den Eimalbrand.
Re: Hallo
Hallo und Danke für Eure Beiträge. Ich habe eine wertvolle Figurengruppe, die auf einer Bodenplatte gearbeitet war, trotz Quarzsand drunter und auch reichlich durch einen kompletten Riss der Grundplatte verloren... Das hätte ich nicht gerne nochmal erlebt. Daher muss ich auch andere Möglichkeiten erwägen. Die Plattenserie bietet hier ja Raum, denn ich habe auch eine Platte mit Federmustern liegen, sowas kann man wiederholen, aber zwei Tage lang stundenweise schreiben ... eher lieber nicht
Gruß Marion
Gruß Marion
Gruß Orion
Ja, man soll Birnen von der Ulme verlangen. Octavio Paz
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