Cromartie Brennofen 3,3 kW 28 Liter mit Regler nachrüsten?

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
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LeiseTöne
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 8. September 2011, 18:50

Cromartie Brennofen 3,3 kW 28 Liter mit Regler nachrüsten?

Beitrag von LeiseTöne »

Hallo liebe User und Userinnen,
vielleicht habe ich Glück und jemand kann mir eine Auskunft geben:
Ich habe vor kurzem einen Cromartie Brennofen Bj. 1982 gekauft.
Der Ofen ist in gutem Zustand und offensichtlich nicht oft benutzt worden.
Der Brennvorgang wird anhand von Segerkegeln gesteuert.
Habe ihn nun erstmals zum Schrühen angestellt, doch da er sich extrem schnell aufheizt,
sind alle von den Kindern getonten "Kunstwerke", obwohl diese absolut ausgetrocknet waren,
zerplatzt. Nun meine Frage: Kann man diesen Ofen nachträglich mit einem elektronischen Regler
ausrüsten, um den Brennvorgang besser steuern zu können?
Vielen Dank für kompetenten Rat!
Martina
fegora
Beiträge: 652
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 16:40
Wohnort: 40882 Ratingen

Re: Cromartie Brennofen 3,3 kW 28 Liter mit Regler nachrüste

Beitrag von fegora »

Hallo Martina,
natürlich kannst Du Deinen Ofen nachrüsten. Du kannst aber auch weiter mit Deinem kilnsitter Ofen die in der Regel etwas massiven Kindersachen brennen OHNE das diese zerplatzen. Dazu habe ich in diesem Forum mal was geschrieben - vielleicht hilft es Dir.

Hallo Leute,
Eure Tips mit dem Kitt sind ja ganz putzig!

Wie wärs denn mal mit Ursachenforschung für das Abplatzen von Stücken und das Explodieren beim Brennen?

Schlampig gearbeitet, Luft drin, unfähig usw.
Generationen von Schulkindern, Kursteilnehmern, Hobbytöpfern usw. mußten sich schon ähnliche Vorwürfe anhören oder selber machen.
Schuld ist aber in 95% der Fälle der erfahrungsfreie und daher ahnungslose Brennofenbediener!

Aus 40 jähriger Erfahrung folgende Ratschläge für das zerstörungsfreie Brennen dickwandiger bis massiver Teile::
Die gründlich getrockneten Teile in den Ofen einsetzen. Unten ausgehöhlte Gegenstände auf Füßchen setzen. Be- und Entlüftungslöcher des Ofens öffnen.
Immer ein Trockenprogramm fahren: In ca. 10 Stunden langsam und kontinuierlich ansteigend auf 140°C aufheizen, damit das Restwasser Zeit zum Austreten hat - auch in gut getrockneten Teilen ist noch ca. 2% Wasser!
Wenn schneller aufgeheizt wird passiert folgendes: Das Wasser verdampft, geht zum Teil durch die Poren nach aussen und zum Teil in die Lufteinschlüsse. Wasser vertausendfacht sein Volumen beim Verdampfen und der Teil des Wasserdampfs der in die Lufteinschlüsse geht bringt die Stücke dann zum Abplatzen oder Explodieren.
Am Entlüftungsloch mit einem Spiegel durch davorhalten kontrollieren ob noch Feuchtigkeit austritt - wenn ja solange die Temperatur halten bis der Spiegel klar bleibt.
Daran anschließend in ca. 10 Stunden auf 650°C aufheizen und anschließend mit voller Leistung bis zur Endtemperatur.
Angegebene Zeiten sind Richtwerte.
Funktioniert bestens.
Mit einer Einschränkung: Nicht sorgfältig angearbeitete Stücke (aufgerauht, geschlickert) fallen auch dann noch ab.
Mein dänischer Lehrer hat mal dazu gesagt:
Mother earth is dictating you!
Und das bezieht sich auch auf die Zeit die man sich bei der Arbeit mit Ton nehmen muß.
fegora
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