Rauhe Oberflächen

Dies ist das Forum für Glasuren, Dekorprobleme, Oberflächenbehandlung etc.
Antworten
curt
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 22. Mai 2010, 14:12

Rauhe Oberflächen

Beitrag von curt »

Hallo, ich bin ein Neuling auf dem Gebiet der Keramik und brauche dringend Infos in Bezug auf mein Studienprojekt, bei dem ich gerade mit Keramik arbeite.
Ich mache Objekte und die benötigen eine mehr oder weniger rauhe, grobe Oberfläche.
Nun habe ich im Buch von Tony Birks einige tolle Beispiele gesehen und ein bissl im www gesucht, um ein paar Bilder zu finden:
http://www.skepsionswanston.com.au/exhi ... sfield.jpg
http://www.freelandgallery.com.au/images/expict_jm.jpg
http://www.askart.com/AskART/photos/BON ... 35/132.jpg

Es wird immer geschrieben, dass ordentlich Oxide eingearbeitet werden. Mehr aber nicht. Nicht welche, wann, worin usw. Vorallem sind diese nicht auch giftig?
Desweiteren habe ich auch etwas von Granitquarzsand als Zusatz und von Asche gelesen. Aber auch wieder nicht näher erklärt.
Vielleicht hat hier ja jemand ein paar Tips zu diesem Thema, so dass es nachher möglichst rauh, eher dunkel und naturmäßig aussieht. Oder vielleicht auch ungiftigere Alternativen zu oben genannten.

Und eine extra Frage noch: Ist es möglich Pigmente einfach in die Keramikmasse einzumischen oder anzudrücken? Wenn ja, welche nimmt man da speziell?

Ich danke jetzt schon mal für die kommende Hilfe;-)
cheval
Beiträge: 171
Registriert: Samstag 6. Dezember 2008, 23:39
Wohnort: erding

Re: Rauhe Oberflächen

Beitrag von cheval »

Das Buch könnte man hier "Dauerverlinken" :
Matthes - Keramische Glasuren
man lese bis mindestens Seite 150 und dann weis man, was Birks meint :wink:
Alle deine Fragen speziell zu erklären sprengt hier leider etwas den Rahmen.

Rauhe Oberflächen erreicht man am einfachsten mit dementsprechend grober Schamotte in der Masse.

Da Keramik nun mal gebrannt wird, brauchen deine "Farbgeber" eine gewisse Hitzebeständigkeit (je nachdem)
Quarz und Asche in der Masse haben weniger mit "Rauhheit" oder Farbgebung zu tun, sondern mit Sinterungspunkt und Dichte bei wiederum bestimmten Brenntemperaturen .

P.S. die meisten Pigmente sind nichts anderes als Oxide (Mangan (braun-schwarz), Kobalt(blau), Titan(weiß), Kupfer(grün), Chrom(grün), Selen(rot)...)
"Ungiftiger" ist damit also nicht wirklich zu erreichen, der Keramiker sollte eben einfach sein Arbeitsmaterial nicht essen :green:
curt
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 22. Mai 2010, 14:12

Re: Rauhe Oberflächen

Beitrag von curt »

Hallo, danke für die Antwort.
Gibt es vielleicht auch ein anderes empfehlenswertes Buch in diesem Bereich? Mir sind 50 Euro für gebraucht, ehrlich gesagt etwas zu teuer. Zumal ich evtl nur dieses eine Projekt mache.

Gibt es die Keramikpigmente denn unter diesem Namen zu kaufen? ich hab da noch nix gefunden. Oder sind das dann sog. "Farbkörper"? Kann man diese dann einfach in die Masse drücken?
Bräuchte man dann eine Atemmaske oder reicht es einfach "sie nicht zu essen" :-)

Gibt es ein Oxid, mit dem so eine kraterähnliche Oberfläche auf jeden Fall funktioniert? Oder ist das tatsächlich nur einer groben Schamottmasse mit normaler Glasur zu verdanken?

MfG
hille
Beiträge: 1207
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Re: Rauhe Oberflächen

Beitrag von hille »

Verstehe ich das richtig, wichtig ist die grobe Oberfläche?

Die erhälst du, indem du einen möglichst groben Ton nimmst. Viel Schamotte, möglichst grob. Glasur kippst du dann aber bitte keine drüber, die würde diesen Charakter ja wieder zerstören. Um in den Vertiefungen eine andere Farbe zu erhalten, nimmst du am besten entweder eine Engobe, das ist sozusagen eingefärbter, flüssiger Ton. Die trägst du auf und wischst drüber, damit sie nur in den Vertiefungen bleibt. Oder du machst dasselbe mit einem Oxid, wenn es möglichst ungiftig sein soll, dann nimm Eisenoxid. Bei den anderen gilt zum mindesten, nicht einatmen, also Maske.

Es ist wirklich sehr schwer, einem Laien weiterzuhelfen...
cheval
Beiträge: 171
Registriert: Samstag 6. Dezember 2008, 23:39
Wohnort: erding

Re: Rauhe Oberflächen

Beitrag von cheval »

Ja, vor allem bei solchen "Objekten" ist es sehr schwer einem Laien weiterzuhelfen.

Was da z.B. erstmal die viel interessantere Frage wäre : Was für einen Ofen hast du denn zur Verfügung? Kannst du da selber brennen (weißt du etwas über Brenntechnik/en? Oder hast du jemand der dir das brennt?

Deine Bilder (und bei Birks ganz sicher) sieht nach Holz- oder Gasbrand aus..und die Leute, die sowas gezielt herstellen wissen sehr genau, was sie da tun (auch wenn das ganze wie ein reines Zufallsprodukt aussehen mag)

Die Ofenfrage würde ich, speziell bei sowas, vorher abklären.
Antworten