Brennhilsmittel

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keramikus
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Brennhilsmittel

Beitrag von keramikus »

Hallo - ich bin neu im Forum und habe schon einiges von euren Beiträgen lernen können. Ich bin reiner "Freizeit-Keramikus" und habe mir heuer im Sommer einen kleinen Brennofen gekauft. Leider habe ich so meine Probleme mit den richtigen Brennhilfsmittel, vor allem wenn ich ein Objekt komplett glasieren möchte. Bis heute habe ich nur mit keramischen Dreispitzen gearbeitet. Die lassen sich zwar ganz gut von den Objekten abbrechen, aber es bleibt halt immer ein häßliches Überbleibsl (=wienerich und bedeutet Rest). Mit einem kleinen Überbleibsl hab ich auch kein Problem und ist mir auch klar, aber ich Brenne zur Zeit vor allem viele Rottöne und da machen sich die weißen kleinen Flecken von den keramischen Brennhilsmittel nicht besonders gut. Ich habe mich zwar schon bei diversen Onlineshops kundig gemacht und ich habe auch schon alle möglichen alternativen Brennhilfmittel gefuden (keramischer Hahnenfuß, keramische Dreikanntleisten, Stahlfüsse und vieles mehr), aber leider keine Beschreibung, welches Brennhilsmittel bei welchen Arbeiten wirklich hilfreich ist. Meine Frage daher an Euch - hat jemand einen Tipp in welchem Buch oder auf welcher Homepage ich genauere Beschreibungen bekommen kann.
Liebe Grüße aus Wien!
Keramikus
keramikus
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brennhilfsmittel

Beitrag von keramikus »

Hallo Harry,
es handelt sich um eher kleinere Dinge, im Moment habe ich - der saisonentsprechend - Ostereier gemacht. In der Regel sind es eher kleine Objekte (max. 10 Zentimeter). Teilweise sind es auch kleine Objekte die in Blumensträuße eingearbeitet werden (mach ich für eine Freundin, die einen Blumenladen hat). Die Objekte (Sterne, Würfel, Monde etc.) tauche ich meistens in die Glasur.
Der Problematik bin ich mir auch grundsätzlich bewusst und ich hab auch schon diverse Internetseiten durchforstet - und zu anderen Themen habe ich auch schon wirklich viele Infos gefunden (ich hab z.B. einen tollen Katalog gefunden, wo auch die Anwendung von Werkzeugen sehr gut beschrieben wird. Z.B. welcher Pinsel für welche Technik verwendet werden soll etc.) Nur bei den Brennhilsmittel bin ich bis dato nicht fündig geworden.
Und beim Töpferbedarfsgeschäft meines Vertrauens - die normalerweise sehr hilfsbereich sind - war die Auskunft auch nicht erschöpfend. Ich glaub ich werde mich einmal mit einem Sortiment an diversen Hilfsmittel eindecken und es ausprobieren müssen.

LG Tatjana
Keramikus
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Pit
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Beitrag von Pit »

wenn es in blumensträuße eingearbeitet wird, muss es ja irgendwie am blumenstrauss befestigt werden? und da deine objekte ohnehin hohl sind, muss auch ein loch drinnen sein. also nimm doch einfach aus metall sog. glocken-ständer. da wird die keramik draufgespießt und alles wird super. zumindest bei ostereiern mache ich das so...
hopfen
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Beitrag von hopfen »

Hallo keramikus,
eine Möglichkeit für kleine Teile ist das einarbeiten von rostfreien Drähten (Brenntemp unter 1100 Grad) und daran aufhängen.
Das Problem mit den weisen Dreieckleisten hab ich durch selbstgebaute Dreiecke aus rotem Ton für mich gelöst. (fällt nicht so auf in der Glasur)
Es gibt auch Drahtteile zum unterstellen, funktionieren aber auch nicht so recht.
Die aufwendigere Lösung hab ich dann durch hitzefeste Drahtstücke welche ich in Tonteile einsetze gefunden. Draht steht nach oben. Da bleibt die Fehlerstelle rel. klein. Ansonsten das Geschäft im 12. Bez. ausquetschen ;-)
keramikus
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Beitrag von keramikus »

Hallo!
Danke für den Tipp, mit dem einarbeiten von Draht in die Tonstücke, ich habe nicht gewußt, dass das funktioniert. Ich dachte, dass die Stücke dann zerplatzen! Na für so manche Objekte ist das ein guter Hinweis. Glockenständer sind auch ein guter Hinweis...und dass mit den selbstgemachten Dreiecken finde ich auch interessant! Was ich noch nicht ganz durchschaut habe, sind diese Metallkreuze oder Metallschenkel. Bei den Keramikdreifüßen bricht ja oft ein Teil der Füßchen ab und bleibt am Objekt - dann heißt´s schleifen, was passiert aber bei den Metallkreuzen? Bricht dann eigentlich die Glasur raus! Ich gesteh ich hab´s noch nie ausprobiert.
Engoben habe ich letzten auch ausprobiert, bei manchen Objekten passen die ja ganz gut, aber ich find halt die Effektglasuren so spannend. Jedesmal den Ofen öffnen ist fast wie Weihnachten..
Danke für Eure Hilfe!
Tatjana
Keramikus
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Pit
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Beitrag von Pit »

bei metall-füßchen hast du unebene stellen in der glasur. der fuß geht gut ab von der keramik, bzw ist nach dem abkühlen eigentlich immer schon gelöst von der glasur, wegen den unterschiedlichen schwindungsverhalten. dann musst du die unebene stelle entgraten. sichtbar bleibts dennoch. aber besser finde ich es schon...
adelfos
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Beitrag von adelfos »

Hallo Tatjana,
der Grossteil keramischer Werkstuecke wird dort nicht glasiert wo das Objekt auf der Brennplatte steht.
Im Brennbereich bis 1200 Grad C lassen sich Kanthalsetzhilfsmittel verwenden. Diese sind als 3 oder 4 Fuss ausgebildet und diese Setzhilfsmitel gibt es bei fast allen Keramikbedarfshaendlern, kann man freilich auch selber herstellen sofern man eine Schweissausruestung hat. Diese Metallteile koennen oftmals wiederverwendet werden, sind aber in der Anschaffung teuer.
z.B
Bild
aus dem Michelkatalog http://www.keramikbedarf.ch/

Mit internettem Gruss
Bernhard
Bernhard, [url=https://clayart.gr]TINOS CERAMICS[/url]
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