Rissbildung in selbstgebrannten Fliesen

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christiane_drouven
Beiträge: 3
Registriert: Montag 18. Februar 2008, 18:35
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Rissbildung in selbstgebrannten Fliesen

Beitrag von christiane_drouven »

Hallo alle zusammen,

ich bin Laie und dringend auf der Suche nach jemanden, der bezüglich der Fliesenherstellung über Fachwissen verfügt. Ich hoffe, dass jemand dies liest, obgleich es über Rissbildung geht.... Ich führe in einer Keramikwerkstatt für Menschen mit Behinderung ein Mosaik-Projekt durch und die Leute haben unendlich viel Spaß daran. In diesem Rahmen haben wir begonnen Rohkeramik-Fliesen aus Steingut zu bemalen und selber bei 1080 Grad zu brennen. Anschließend zerschlagen wir die angemalten Fliesen und brennen sie erneut, um die Rissbildung vom Zerschlagen zum Schmelzen zu bringen und um die Kanten runder werden zu lassen. Aus dem Bruchmosaik haben wir kleine Mosaik-Stücke angefertigt, die wir mit der Pro Aritectura Fliese von Villeroy& Boch in einem Badezimmer kombiniert an die Wand gebracht haben. Nach einigen Tagen stellte sich heraus, dass sich in einigen Mosaikstücken feine Haarrisse gebildet haben. Es sieht so aus, dass dies durch die Spannung an der Wand im Kontakt mit dem Fliesenkleber und anschließendem Verfugen passiert ist. Ich habe eine gebrannte Fliese auch einmal zur Probe nach draußen in die Kälte gelegt und sie hatte nach ein paar Stunden Haarrisse in der Glasur. Weiß jemand, wie ich dem Problem auf den Grund gehen kann? Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören,
Drouven
Birgit M
Beiträge: 26
Registriert: Mittwoch 17. Oktober 2007, 16:18

Beitrag von Birgit M »

hallo,
ich hin zwar auch kein Profi, versuche es aber dennoch mal mit einer Antwort. Also Haarrisse treten bei Steingutglasuren (wäre der angegebene Brennbereich) fast unweigerlich auf. Da die Keramik nicht dicht gebrannt ist, hat sie sicher Feuchtigkeit aus dem Fliesenkleber aufgenommen und "gearbeit", die Risse wären früher oder später aber auch so gekommen. Wenn dann die Glasur nicht gut zum Ton der Fliesenrohlinge passt verschlimmert sích das Problem noch. Aus welcher Masse waren die Rohlingen, gab es eine Glasurempfehlung? Event. kann mann die Glasur anpassen (da müssen aber jetzt die Profis Auskunft geben). Ganz ohne Haarrisse wird es aber wohl nicht gehen.

viele Grüße Birgit
christiane_drouven
Beiträge: 3
Registriert: Montag 18. Februar 2008, 18:35
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Fliesenproduktion

Beitrag von christiane_drouven »

Danke für die schnelle Antwort. Also die Fliesen haben wir bei Welte gekauft und sie haben keine Produktbeschreibungen mit den Angaben zum Material. Und wir benutzen Glasurfarben von Stroke dazu und Glasieren dann mit einer Klarsichtglasur von Botz drüber. Kennst Du denn einen Experten, den du mir empfehlen kannst? Grüße, Christiane
Drouven
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Milan
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Beitrag von Milan »

...scheint ja doch ein dringendes Problem zu sein.

Bei einer transparenten Glasur ist es fast unmöglich eine haarrissfreie Oberfläche bei dieser Temperatur herzustellen. Möglichkeit: So hoch brennen, wie es die Glasur zulässt.

Als nächste Möglichkeit bleibt nur andere Glasuren auszuprobieren. Welte selbst hat die Glasur GG71 speziell für Westerwälder Massen. Die Glasur hat einen schönen Spiegel, geringe Ausdehnung, fließt schön aus und auf den meisten Tonen mit relativ wenig Haarissen, ...und ist brennbar bis 1120 C, bei mir sogar bis 1150 C.
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