Shimpo Scheiben: Vergleich alt gegen neu

[Waldi]

Hallo zusammen.

ich bin neu hier im Forum und in der Welt der (Scheiben-)Töpferei. Ich mache gerade einen Kurs, komme ganz gut zurecht und überlege, mir eine Scheibe zuzulegen. Ich möchte, wenn, etwas vernünftiges haben, habe aber auch kein Geld zuviel (wer hat das schon).

Im Kurs sitze ich an einer RK-10 LP und bin damit ganz zufrieden (kenne latürnich auch nur die...). Das Teil macht einen supersoliden Eindruck und wäre mW eine Anschaffung fürs (Hobbytöpfer-)Leben. Nun teilte man mir bei Jäger allerdings mit, daß die RK-10 ausläuft.

Neues bestes Pferd im Stall ist die RK 3-E. (Angebliche) Vorteile: gleichmäßiger Lauf auch unter Last (weil E...) und die Scheibe kann im abgeschalteten Zustand frei gedreht werden.
Nachteil: ist noch viel teurer... .
Und ist die Scheibe genauso grundsolide (auf den ersten Blick ja eher nicht)?

Gibt es hier schon Erfahrungen mit der "Neuen"?

Was haltet Ihr von dem ganz neuen "Hobbymodell" RK 55? Mit 100W Leistungsaufnahme ein bisschen schwach auf der Brust, oder?

Ganz merkwürdig finde ich auf der Jäger-homepage auch die Aussage, daß die 200W der RK 10 einer eletronischen Scheibe mit 700W entsprächen. Demnach müsste die 400W-"starke" RK 3-E einer mechanischen Scheibe mit 115 Watt entsprechen (womit sie deutlich schwächer wäre als die gute, alte RK 10), von den 100W der (elektronischen) RK 55 nicht zu reden (rechnerisch dann eine 30W-Scheibe ).

Kann jemand hier erklären, wie und was da gemeint ist?
Darauf angesprochen meinte der Herr bei Jäger übrigens sinngemäß, so könne man das nun auch wieder nicht vergleichen .

Was würden mir die Erfahrenen Dreher unter Euch raten?

Ganz andere Firma?

Die RK 3-E kann ich bei uns im Kurs sicher mal ausprobieren (eine gibt's), aber Scheiben der anderen gängigen Firmen wird schwierig. Kommt hier jemand aus dem östlichen Ruhrgebiet oder dem märkischen Sauerland und würde mich mal "ran" lassen?

Schöne Grüße

Waldi

[cheval]

*lach,
ich verstehe deine Rechnung nicht so ganz, wenn 200W = 700W(elektronisch geregelt) entsprechen, dann müßten doch 400W= x2 = 1400W sein. Oder liege ich da falsch? (Mathe war noch nie mein Lieblingsfach )

Aber auch egal, der Antrieb ist so nicht wirklich zu vergleichen. Seit Rk 3D haben die Shimpos Direktantrieb. Was auch die wesentlich höhere "Durchzugskraft" erklärt.
Ich habe eine 3D und hatte noch keine Probleme, ca. 7 kilo Ton "zieht" sie beim Zentrieren noch wunderbar, läuft sehr ruhig und unhörbar leise. Solange du nicht "Gips" im großen Stil abdrehen willst, oder mehr als 10kilo Ton auf einmal verdrehen, reichts absolut.
Die 3E (was ich gerade nachgelesen habe) sieht wohl nur auf den 1.Blick "unstabiler" aus, mit 60kg ist sie um gute 10kg schwerer als die 3D, hat dafür aber den gleichen starken Antrieb.
Die Beine könnte man abnehmen für Tisch oder Bodenbetrieb, dadurch bietet sie einfach mehr flexiblere Verwendungsmöglichkeiten.

P.S. Ich habe auf einer Enderlein drehen gelernt und wenn ich auch manchmal das große Schwungrad und die unkaputtbare Kraft dahinter vermisse, ich liebe die ruhige Stille in meiner Werkstatt.

[Chrisu]

Servus,
ich drehe mit (wohl einer der letzten) RK-10 LP . Alles ganz okay soweit. Aber den Luxus einer auch im abgeschalteten Zustand frei drehbaren Scheibe vermisse ich schon (grad heute wieder ). Außerdem steht sie nie vollständig still (außer wenn ausgeschaltet selbstverständlich). Wenn du also eine verbesserte Version dieser Scheibe bekommen kannst...
Die Laufruhe ist echt ein Vorteil, vor allem, wenn du eher einen Hobbyraum mit Nachbarn als eine Werkstatt in einer Einöde hast...
Und ja: DIe Enderlein, die hatten was... und ich hatte immer durchgescheuerte Arbeitsschuhe...
Liebe Grüße und viel Spaß beim Scheibe kaufen!
Chrisu

[fegora]

Das ganze gefeilsche um die Wattzahlen ist sowieso Blödsinn. Bevor Du als Hobbytöpfer soviel Geld in die Hand nimmst: kauf Dir eine gute gebrauchte Töpferscheibe (z.B. Enderlein) und wenn Du dann nach 3 Jahren noch Spass am Scheibendrehen hast weißt Du auch was Du brauchst.
fegora

[volkmar]

Hallo Waldi

Da bin ich der Meinung von Fegora. Wenn Du Deine Scheibe für den Hobby Betrieb möchtest, dann reicht Dir die günstige und bis Du 6 oder 10 kg zentrieren kannst ........ sag ich mal nichts.

Ich habe auch auf Enderlein Scheiben und größeren "Böcken" gelernt und gearbeitet. Für die kleine Hobbywerkstatt würde ich deshalb nur zu einer Schimpo Scheibe raten. Sie ist leise und spritzt nicht so in der Gegend rum.
Eine Schimpo Scheibe hält ewig. Ich habe 3 Schimposcheiben und die erste läuft schon seit über 25 Jahren.
Ist noch eine mit Gummirad und einem Motor mit gebauchtem Kegel als Antrieb. - unkaputtbar.
Auch wenn ältere Modelle noch nicht ganz so leise sind, sind sie immernoch ruhiger als eine Enderlein.

Wie man an einer Schimpo am bequemsten sitzt, muss man für sich selber entscheiden.

1) Ich habe unter meine Scheiben ein Fußteil schweißen lassen das die Scheibe höher bringt, und so sitze ich bequem auf dem Stuhl.

2) Ohne Füße und abgesägten Stuhlbeinen auf dem Boden.... naja...
So tief unten möchte ich mich nicht sehen ......

Es gibt immer wieder günstige gebrauchte.... da würde ich mal schauen.

Viel Spaß bei Deiner Entscheidung

Gruß
Volkmar

[Waldi]

Hallo zusammen,

und ganz herzlichen Dank für Eure Einschätzungen.

Es gibt immer wieder günstige gebrauchte.... da würde ich mal schauen.

Jau, von denen suche ich eine . Im Ernst: ich schaue ja noch nicht so lange, aber was in den letzte Tagen durch die Bucht ging (und v.a. zu welchen Preisen!) ist wirklich nicht zu fassen. Ich vermute, daß das über Bekannte von Bekannten besser gehen könnte und werde in jedem Fall auch bei uns im Kurs mal herumfragen.

Falls Ihr noch einen Tip hinsichtlich Bezugsquellen habt: her damit! Eilig ist es aber nicht, ich will erstmal den Kurs in Ruhe zu Ende bringen.

LG

Waldi