Zimmerbrunnen

Wieso, weshalb, warum ...
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Galdranorn

Zimmerbrunnen

Beitrag von Galdranorn »

Hallo,

ich möchte zum ersten Mal einen Zimmerbrunnen machen, nämlich eine Kugel, die in einer Schale liegt, und die Kugel soll oben das Wasseraustritts-Loch haben. Das Wasser soll dann nur seicht über die Kugel laufen.

Mir ist allerdings nicht klar, wo / wie ich die Pumpe unterbringe.
Ich denke mal, innerhalb der Kugel, damit man sie nicht sieht, aber dann muss die Kugel wohl unten einen pumpengroßen Ausschnitt haben?
Und die Pumpe muss innerhalb der Kugel auf irgendwas drauf stehen, damit sie nicht im Wasser liegt? Muss ich ein Steigrohr töpfern oder ist das bei der Pumpe bei?

Wer kann mir Tips geben bzw. mir erklären, wie's funktioniert?

Vielen Dank,
Galdranorn
vanessa
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Beitrag von vanessa »

hallo ,
bitte geh doch erstmal in den baumarkt und guck nach ,wie die pumpen so sind ,dann weißt du alles allein ,wette ich.

viel glück wünscht vanessa.
Sabine W.

Beitrag von Sabine W. »

Na vielleicht wäre jemand mit etwas Ahnung trotzdem hilfreich! Ich bin's zwar leider nicht, aber eine recht große Auswahl an Pumpen gibt's z.B. bei Münzer (www.muenzer-kunsthandwerk.de, Tel. 02572/83671). Ist aber wohl nur für Leute mit Gewerbeschein (falls Du keinen hast, findet sich vielleicht jemand mit, der für Dich bestellt). Oder bei Keramik-Kraft (www.keramik-kraft.de, Tel. 049-9120-18460) Und da die diese Pumpen vertreiben, haben sie bestimmt auch Ahnung, wie sie eingebaut werden. Nach Steigrohr sieht's im Katalog nicht aus, eher nach Schlauch.

Viele Grüße

Sabine
vanessa
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Beitrag von vanessa »

ja ,da ist ein schlauch dran und solche pumpoen gibts aber auch im baumarkt, in der gartenabteilung(indoor) . und daß die im wasser liegt ist doch eigentlich klar dachte ich ,denn es ist ja eine wasserpumpe.
aber vielleicht irre ich mich ...
na ,jedenfalls ,ich hab mal so einen brunnen für meine mama gebaut und es war ganz einfach .wenn man die pumpe hat dann sieht man auch wie es sein muß.
kann sein daß ich ungeduldig war ,das tut mir dann leid.

viele grüße sendet vanessa.
Manfred

Zimmerbrunnen

Beitrag von Manfred »

Hallo,
wir haben schon einige Brunnen genau in der Art gemacht, wie sie Galdranorn beschreibt. Ich stöbere gerne in eurem tollen Forum und will deshalb jetzt auch mal einen Beitrag leisten:

Die Pumpen sind meiner Erfahrung nach nicht das Problem, von Gardena gibt es da kleine regulierbare Typen (RP 240, RP 300) im Baumarkt für um 12 EUR oder in der METRO ca 9 EUR.

Als Steigrohr habe ich 1-Meter-Stücke Alurohr aus dem Baumarkt zersägt und in der Kugel oben mit Silikon, unten mit einem Stück Silikonschlauch am Pumpenstutzen befestigt, also Pfennigartikel und auch keine Hexerei.

Problematisch wars schon mit der Dichtheit der Schale, gab ganz schön nasse Füße. Wir hatten den Fuchs RTM bei 1050 Grad/30 min geschrüht und auch so glasiert (Redoxglasur Wolbring). Jetzt wissen wir auch, nach diversen Gesprächen, dass der Scherben bei dieser Brennweise noch viel zu porös ist, sprich wasserdurchlässig, und dass daher auch kleinste Glasurrisse fatale Auswirkungen haben.

Ich hatte hier im Forum gestöbert und z. B. die vielen Tips im Beitrag "Dichtmittel gesucht zum Abdichten von Vasen" gelesen, ich tendiere allerdings mehr zur guten alten Chemie :-) und versuch jetzt den Brunnen mit dem lösungsmittelhaltigen Verkieselungsmittel von Wolbring zu heilen. Teichfolien-Einlage ginge im Prinzip auch, sieht halt nicht unbedingt schön aus, vor allem bei runden Schalen. Das nächste mal sind wir hoffentlich etwas schlauer und werden gleich bei ca. 1250 Grad dichtbrennen.

Hat da vielleicht jemand diesbezügliche Erfahrungen gemacht? Dauerhaltbarkeit der Verkieselung? Insbesondere bei später neu auftretenden Rissen? Könnte man bei dichtgebrannten Schalen eventuell auch auf die Glasur verzichten?

Danke für Tips und viel Erfolg!

Manfred
Pit

Beitrag von Pit »

Leute macht besser "ehrliche" Keramik. Ich habe keine Ahnung mit was für Chemiezeugs man Keramik dann dicht bekommt. Doch gerade wir hier sollten es doch besser machen können. Glasur ist nur ein farbiger Überzug und hat mit der Dichtigkeit von Vasen oder Brunnen nur wenig zu tun. Vielleicht für ein paar Monate... doch mehr nicht. Damit die Glasur zum abdichten des Scherbens beitragen kann sollte sie am besten hauchdünn aufgetragen sein. Alles was dick aufliegt neigt ohnehin zum reißen. Nur dort wo der Scherben dicht gebrannt, wird dauerhauft kein Wasser durchdringen. Also 1050°C sind voll noch ein Hobbybereich. Welcher Ton ist dort dicht (ohne aufzukochen oder sich zu verformen)? Da müsste man schon mit kalkspat oder ähnlichem nachhelfen.
Wir Profis stehen dann auf dem Markt und werden die brunnen nicht los, weil Laien mit Wasserglas und Co. für reichlich Gerüchte unter den "Keramikkennern" gesorgt haben....
Diana

Beitrag von Diana »

Hallo Pit,
ich glaube ihr Profis braucht vor der Konkurrenz der Hobbytöpfer wohl keine Angst zu haben. Es ist garantiert nicht die Masse der Leute die Spass am selber herstellen irgendwelcher Sachen hat, egal ob töpfern, schneidern, Brot backen und weiß der Fuchs was noch alles.
Das Problem liegt doch ganz wo anders, wenn man immer weniger im Portemonnaie hat, kann man auch weniger ausgeben. Nicht nur die Profi-Handwerker bekommen das mehr und mehr zu spüren....

Ich selbst habe schon öfter versucht bei einem Fachmann Hilfe in Form eines Lehrganges zu bekommen. Fehlanzeige. Selbst die Lehrgänge bei der Volkshochschule werden regelmässig aus Mangel an Teilnehmern gestrichen.

Ich habe nun im Baumarkt die Möglichkeit zum brennen lassen. Allerdings nur bis 1050°C, da kann ich mir wohl meinen höchst persönliche Zimmerbrunnen abschminken????
Übrigens hab ich bei meinem ersten Brunnen Versuch die Minipumpe in die unten offene "Kugel" gestellt und als Steigrohr ein Stückchen PVC Schlauch genommen. Klappt prima, wenn nur die "Schüssel" dauerhaft dichthalten würde.

LG Diana
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ralf burger
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zimmerbrunnen

Beitrag von ralf burger »

Hallo Diana,
ich denke nicht daß Pit vor der Konkurenz der "Hobbytöpfer" Angst hatte. Aber, wenn man viel mit Kunden redet, und die Vorurteile gegen manche Dinge heraushört, so ist das eben auch schädlich für den Ruf der Keramik. Wenn jamand sich mit etwas, das er macht nicht auskennt, und dann eben undichte Zimmerbrunnen oder Vasen verkauft (das machen bestimmt auch einige Profies, ohne es zu sagen) so kauft der so verärgerte Kunde wahrscheinlich das nächte mal eher im Baumarkt, als beim Keramiker. Das ist somit keine Konkurenzangst, oder?
Wenn der Baumarkt nur die Temperatur zum Brennen zuläßt, und Du auch niemanden Anderen findest (Ich brenne z.B. für jeden der bei mir im Laden steht und fragt gerne mit - sofern der gegenüber weiß welchen Ton/Glasur er mir in die Hand drückt - bei 1300) dann sind vielleicht dichte Sachen wirklich nicht das optimum, aber die Keramik läßt ja mehr Spielraum, als Aschenbecher und Zimmerbrunnen an beiden Enden der Kreativitätsskala! ;-)

ciao
Ralf
Gast

Re: zimmerbrunnen

Beitrag von Gast »

ralf burger hat geschrieben: ich denke nicht daß Pit vor der Konkurenz der "Hobbytöpfer" Angst hatte. Aber, wenn man viel mit Kunden redet, und die Vorurteile gegen manche Dinge heraushört, so ist das eben auch schädlich für den Ruf der Keramik. Wenn jamand sich mit etwas, das er macht nicht auskennt, und dann eben undichte Zimmerbrunnen oder Vasen verkauft (das machen bestimmt auch einige Profies, ohne es zu sagen)....
Hallo Ralf,
sogesehen hast du natürlich Recht. Schwarze Schafe gibt es überall und vielleicht besonders, wenn man Sachen verkauft, deren Qualität sich erst im Nachhinein als mies herausstellen wird. Egal ob nun vorsätzlich oder nicht, der Kunde zieht daraus die Konsequenzen.

Für mich bedeutet Hobby=Hobby. Nix mit verkaufen, alles für mich... ;o))
Das heißt auch, Sachen machen die ich nirgendwo kaufen kann, ich denke ihr Künstler versteht das auch. Und so fängt der Laie eben an zu improvisieren, wenns klappt ist es gut, wenn nicht, dann vielleicht beim nächsten Mal. Manchmal ist das rumprobieren müssen doch spannender als alles andere....

LG Diana
Pit

Beitrag von Pit »

also ausprobieren und tüfteln muss sein. und zwar auf allen leveln. nur da lernt man doch neues. sich was abgucken oder klauen ist zwar leichter - doch nicht das "wahre".
meine angst geht wirklich nicht in richtung billige konkurenz. nur man hört gar viel den ganzen tag am stand auf dem markt. es gibt zig vorurteile und die werden durch pfusch-keramik von "halbkönnern" nur noch verstärkt. irgendwann denken die leute keramik bekommt man generell nicht dicht. oder glauben ein bischen nitrolack tuts auch :-)
ich ärgere mich viel über solche gerüchte. nun könnte ich sagen: die kaufen eh nichts, weil ihr "bekannter" ja schon so tolle 1050°C Brunnen macht. doch zugegebener weise: denen würd ich auch gern nen brunnen verkaufen.
mal völlig davon abgesehen das ich keine brunnen herstelle. aber es lässt sich problemlos auf vasen, öllampen oder sonstwas übertragen. ist irgendwie wie die reise nach jerusalem. irgendwann kommt ein gerücht irgendwo an - und es ist nur der undichte brunnen übrig. das das teil in nem hobbykurs gebacken wurde ist schnell vergessen...
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