EM in Glasuren

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Katrin 306
Beiträge: 80
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2007, 12:03

EM in Glasuren

Beitrag von Katrin 306 »

Hallo, insbesondere Milan,
was ist das mit EM in Glasuren?
Habe auch eine ganz begeisterte Freundin, die von EM überzeugt ist. Ich habs getestet, kann die Begeisterung aber nicht teilen. Nun meintest du ja, dass G.Weiss das in Glasuren getestet hat. Weisst du da mehr drüber?
Gruss Katrin
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Milan
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2005, 10:36
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EM

Beitrag von Milan »

Hallo Katrin,

ich habe mal in irgendeiner Keramikzeitschrift einen Artikel darüber gelesen und auch im Netz von eine Keramikerin die damit arbeitet. Wollte immer mal damit experimentieren, aber bin bis jetzt nicht dazu gekommen.

Auszug aus http://www.gustav-weiss.de/techniken1.htm:

Glasuren mit innerer Reduktion und effektiven Mikroorganismen

Diese Reduktionsglasuren werden im oxidierenden Feuer im Elektroofen gebrannt und brauchen keine Kapsel. Setzt man der Glasur Siliziumpulver (Si) zu, so will dieses sich zu SiO2 verwandeln, und dazu nimmt es den Oxiden Sauerstoff weg. Die färbenden Oxide geben also Sauerstoff ab, d.h. sie werden reduziert. Aus dem grünfärbenden Kupferoxid CuO2 wird das rotfärbende CuO, aus dem gelbfärbenden Titan(IV)oxid TiO2 das blaufärbende Titan(III)oxid Ti2O3. Ein Problem besteht dabei darin, dass diese Oxide in der sauerstoffreichen Ofenatmosphäre außerhalb der Kapsel wieder Sauerstoff aufnehmen und reoxidieren. Deshalb kann man der Glasur ein Antioxidanz beigemischen. Diese Wirkung haben Effektive Mikroorganismen (EM). Das sind Mikroorganismen, die hohe Temperaturen, wie sie in Vulkanlaven vorkommen, aushalten. Sie haben sich aus geologischen Zeiten erhalten. Die Zusatzmengen sind: 1% Siliziumpulver und 5% EM. Die Glasuren können für beliebige Temperaturen zusammengesetzt werden, z.B. für 1050°C aus:

51,40 Calciumborat
9,35 Kaolin
18,69 Quarz
17,76 Alkalifritte M 1233
2,80Lithiumkarbonat

Diese Glasur läßt sich färben und für jede Art von Reduktion verwenden. Mit EM versetzt, ergibt sie eine Glasur für Blumenvasen, in denen die Blumen länger frisch bleiben. Um Reduktionseffekte zu erzielen, färbt man sie mit Kupfer-, Eisen- oder Titanoxid, während Kobaltoxid sich durch Reduktion nicht verändert.

Versuche ergaben, dass die innere Reduktion auch die Reduktion in einer reduzierenden Ofenatmophäre unterstützt, was zu der Vermutung Anlass gibt, dass die Chinesen ihren Reduktionsglasuren in den Holzöfen Holzkohle zusetzten – eine Technik, die sie aus der Metallurgie übernommen haben könnten.


Un hier die Webseite von Sabine Engelhard über EM-Keramik und Glasuren http://www.em-keramikwerkstatt.de

Viel Spaß beim Experimentieren und berichte mal von Deinen Erfahrungen. Gruß Milan
[img]http://www.milan-keramik.de/L.jpg[/img]
www.milan-keramik.de
wolle
Beiträge: 208
Registriert: Donnerstag 31. August 2006, 13:34

Beitrag von wolle »

Hallo Milan,
Die Beschreibung von Gustav Weiß kann ich so halbwegs nachvollziehen, er schreibt ja auch von Reduktionen etc. Das kann wohl so möglich sein.
Aber... als promovierter Physiker stehen mir bei Deinem anderen Link die Haare zu Berge. Da werden physikalische Gegebenheiten willkürlich und falsch gemischt, an einer Stelle wird schnell noch ein perpetuum mobile erklärt und ansonsten wild zusammenspekuliert. Das ist hahnebüchener Unsinn und hat nichts mit der Theorie von Gustav Weiß zu tun.

Fehlt nur noch eine Spur Weltverschwörungstheorie :)

Ich weiß, daß mit EM zur Zeit intensiv geforscht wird, aber mit chemischem und biologischem Hintergrund. Hoffentlich hat Frau Engelhardt das einfach nur falsch verstanden, ansonsten finde ich diese "wir reinigen unsere Welt durch Harmonie im Aschram" Ansätze eher peinlich. Bin aber hat auch Physiker und deshalb per Definition ungläubig.

Gruß,
Wolfgang
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Pit
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Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
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Beitrag von Pit »

ich habe auch dinge dazulernen dürfen, dass es zwischen himmel und erde allerhand unerklärliches abspielt.
aber die seite ist echt geil. einfach wasser 10 minuten in den krug tun (der wahrscheinlich das dreifache kosten muss) - und schon haben die haustiere besseres trinkwasser. logisch....
atelierdgt
Beiträge: 184
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em

Beitrag von atelierdgt »

:lol: :lol: :lol:

Ich war vor circa einem Jahr auf einem Markt, wo mich eine Kundin fragte ob ich denn keine EM Keramik hätte. Ich hatte noch nie davon gehört und mußte ech sehr lachen als sie weg war. Nachdem ich dann gegoogelt hatte war ich mir mit dem Lachen nicht mehr so sicher.
Aber mir geht´s da eher wie Harry - ich drehe meine normal "links-drehenden" Pötte und beobachte die EM Szene lieber erst mal.
Vorallem, wenn Kollegen viel Hokuspokus versprechen... :roll:

einen linksdrehenden Gruß von Connie :wink:
Ima
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Wohnort: Idar- Oberstein

Beitrag von Ima »

Hi, zusammem.

EM habe ich heute erstmalig gehört. Schon lustig!

Aber mit Silizium habe ich schon mehrmals experimentiert.
Ich benutze eine türkise Kupfer-Bariumglasur (nicht für Geschirr natürlich) und habe manchmal darunter die gleiche Glasur, mit etwas Silizium vermischt, aufgepinselt.
Antrocknen lassen und dann die Glasur aufgesprüht.
Der Efekt ist schön.
An den Stellen, wo ich das Siliziumgemisch aufgetragen hatte, sehen die Objekte wie hell aufgeschäumt aus. (bei 1260Grad gebrannt)
Aber das Rot, dass ich erwartet hatte blieb aus.

Vielleicht funktioniert das Kupferrot mit anderen Glasurrezepten besser.

Ima
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Pit
Beiträge: 386
Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
Wohnort: im wilden Osten

Beitrag von Pit »

Bei mir ist das alles noch nichtmal im Versuchs-Stadium. Immerhin - habe SiliziumCarbid schonmal gekauft. Aber genauso wie "Zucker-Glasur" - alles nur mal geplant.
Was mich interessiert: Ob so erzeugte Reduktionen (wenns denn klappt) schneller wieder zurückoxidieren? Kennt man ja vom Raku zB.. Dinge die metallisch aus den Sägespänen kommen - sind nach drei Jahren grün.
Wie haltbar ist das also?

Um noch einmal zu EM zu kommen... Schon logo das wir Dinge die wir nicht verstehen, sehen, erklären oder messen können ablehnen. Und im Mittelalter wäre man wahrscheinlich verbrannt worden, wenn man mit nem Handy erwischt worden wäre..., das unsichtbar bis zum Fugger persönlich nach Augsburg eine Verbindung herstellt.
Kann auch durchaus ich sein, der hier der Depp ist, weil er es einfach nicht besser weis. Andererseits - wenn nun alles wahr und richtig sein soll, auch wenn man es nicht erklären kann... Dann sind den Hexenmeistern der Neuzeit Tür und Tor geöffnet.
Man kann Wasser auch ne Zeit lang mit klassischer Musik beschallen. (Unterm Mikroskop sieht man da angeblich auch was...) Ich für meinen Teil mach auch einfach weiter Krüge, zum Wasser reinmachen - ohne Hokuspokus, Musik oder Effektive Mikroorganismen.
Katrin 306
Beiträge: 80
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2007, 12:03

Beitrag von Katrin 306 »

Hallo,
und vielen Dank für die zahlreichen Meinungen.
Das mit der EM-Keramikwerkstatt ist ja lustig. Ich meine , dass jetzt auch schon eine Deutsche auf den Zug aufgesprungen ist. Bei so Internet-Shops gibt es auch EM-Keramik, aber aus Japan(angeblich)
Ich habs bisher eher zum Putzen ausprobiert(angeblich phänomenale Wirkung), war aber nicht so überzeugt. Der Wassertest läuft noch, mein Mann macht sich aber auch drüber lustig (Chemiker) Und er hat rausbekommen, das es den Teruro Higa gar nicht gibt an der japan. UNI.
Mich macht vor allem stutzig, dass das Zeug für alles gut sein soll- Ernährung, Putzmittel, Haustiere, Pflanzen (höhere Erträge) und als Ton und Glasurhilfsmittel.
Und bei Vollmond wirkt es wahrscheinlich noch besser :lol:
Gruss Katrin
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