Also in meinem Ausbildungsbetrieb haben wir Henkel immer einfach so angesetzt, ohne Aufrauen, Anfeuchten, Schlickern. Egal welche Größe. Wir arbeiteten mit Ton aus einer eigenen Grube, und es wurde praktisch schon seit Jahrhunderten so gemacht und hat immer funktioniert. Mit dem Ton vom Jäger habe ich das natürlich später auch ausprobiert, aber da war das Ergebnis leider: Gefäß trocken, Henkel ab. Seitdem kratze und schlickere ich brav. Sind deine noch dran?
Hille
Henkelkratzen
- ralf burger
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henkelkratzen
Hallo,
ich habe immer nur gekratzt und dann einige Tropfen Wasser auf die Kratzer getan, ging immer gut, mit Jägersteinzeugton und Irdenware.
Beim Porzellan ist das deutlich anders geworden. Da mach ich gerne Schlicker und Kratzer und verhätschel die Tasse auch sonst noch.
Aber ich denke prinzipiell ist wohl eher der rechte Moment das wichtige, und je früher desto besser, oder? Ruthanne Tudball setzt z.B. Teekannen sofort nach dem Drehen zusammen. Ist nicht immer leicht aber dafür ist dann eine gute Verbindung gesichert.
Interessantes Thema jedenfalls.
Ralf
ich habe immer nur gekratzt und dann einige Tropfen Wasser auf die Kratzer getan, ging immer gut, mit Jägersteinzeugton und Irdenware.
Beim Porzellan ist das deutlich anders geworden. Da mach ich gerne Schlicker und Kratzer und verhätschel die Tasse auch sonst noch.
Aber ich denke prinzipiell ist wohl eher der rechte Moment das wichtige, und je früher desto besser, oder? Ruthanne Tudball setzt z.B. Teekannen sofort nach dem Drehen zusammen. Ist nicht immer leicht aber dafür ist dann eine gute Verbindung gesichert.
Interessantes Thema jedenfalls.
Ralf
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Hallo,
Offengestanden dachte ich immer, das gekratze und geschlickere sei Sache der Volkshochschulkursleiter... ehrlich, bin ziemlich erstaunt...ich hab es so gelernt: einfach (vorbereiteten Ton) an die Tasse setzen, Henkel direkt ziehen und fertig. Hab ewig gebraucht , bis ichs konnte, aber hat sich gelohnt.
Manchmal zieh ich die Henkel auch vor und papp sie dann ran. Mein Henkelton ist immer relativ weich ...ich spar mir das mit dem Schlicker. Wenn die Pötte n Tick über lederhart sind , dann ziehen sie das Wasser aus dem Henkel an und das ist ne gute Verbindung.
Offengestanden dachte ich immer, das gekratze und geschlickere sei Sache der Volkshochschulkursleiter... ehrlich, bin ziemlich erstaunt...ich hab es so gelernt: einfach (vorbereiteten Ton) an die Tasse setzen, Henkel direkt ziehen und fertig. Hab ewig gebraucht , bis ichs konnte, aber hat sich gelohnt.
Manchmal zieh ich die Henkel auch vor und papp sie dann ran. Mein Henkelton ist immer relativ weich ...ich spar mir das mit dem Schlicker. Wenn die Pötte n Tick über lederhart sind , dann ziehen sie das Wasser aus dem Henkel an und das ist ne gute Verbindung.
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so mit aufrauhen und dann schlickern so haben wir es vor 40 Jahren im Werkstättenunterricht in der Fachschule in Stoob im schönen Burgenland gelehrt bekommen. Die Töpferberiebe neben der Schule henkelten damals mit Wasser, das ging viel schneller und als ich das dann in der Schule auch so machte, hatte ich sofort Streit mit dem Werkstättenlehrer der das so nicht dulden wollte. Damals erlebte ich das erstemal welch große Rolle Gewohnheiten bei Keramikern spielen.
In meiner Werkstatt auf Tinos schlickere ich die letzten 2 Jahrzehnte beim Henkeln, rauhe aber nicht auf. Wenn ich den weißen oder roten Ton nur mit Wasser befeuchte so bilden sich Quellungsrisse was unweigerlich den Henkel zerstört. Fragt mich nicht warum das so ist, vielleicht wegen des Gehaltes an Marmormehl in der Masse.
Vom aufrauhen möchte ich abraten, damit erzeigt man unter Umständen Lufteinschlüsse. Den Schicker nicht zu flüssig, eher als Paste anrühren macht das Arbeiten leichter und schneller.
Bernhard
In meiner Werkstatt auf Tinos schlickere ich die letzten 2 Jahrzehnte beim Henkeln, rauhe aber nicht auf. Wenn ich den weißen oder roten Ton nur mit Wasser befeuchte so bilden sich Quellungsrisse was unweigerlich den Henkel zerstört. Fragt mich nicht warum das so ist, vielleicht wegen des Gehaltes an Marmormehl in der Masse.
Vom aufrauhen möchte ich abraten, damit erzeigt man unter Umständen Lufteinschlüsse. Den Schicker nicht zu flüssig, eher als Paste anrühren macht das Arbeiten leichter und schneller.
Bernhard
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da fällt mir nochwas aus meiner Schulzeit ein.
Unser Töpferlehrer war ein echter Könner, hatte auch die Gewohnheit anstelle Schlicker beim Henkeln auf den Henkel zu spucken... mit Zielgenauigkeit und immer genau dosiert an der richtigen Stelle....
Probierts mal, aber nicht wenn ihr gerade Grippe habt !!!
Bernhard, [url=https://clayart.gr]TINOS CERAMICS[/url]